Internationaler Markt

Die Woche der Entscheidungen wirkt nach dem ersten Tag nicht sehr entschieden. Im Kürzungskartell der OPEC und ihrer zehn Alliierten herrscht dicke Luft. Iran, Irak und Venezuela waren und sind über die unabgestimmte Produktionserhöhung Saudi-Arabiens und Russlands nicht amüsiert. Das angekündigte Volumen von einer bis eineinhalb Mio. Barrel pro Tag soll sogar ein Veto zur Konsequenz haben. Um die Wogen zu glätten, lenken die beiden Schwergewichte ein und schlagen ein gesamtes Produktionsplus von 0,3 bis 0,6 Mio. Barrel pro Tag vor.

Diese schwachen Zahlen würden nicht reichen, den Markt wieder in Richtung Überproduktion zu lenken. Finanzjongleure drehten daher postwendend ihre Erwartungen und trieben die gerade gefallenen Preise erneut aufwärts. Bis zum Handelsschluss gestern war kaum etwas von dem vorausgegangenen Vier-Prozent-Einbruch übrig. Den Protagonisten des Kartells bleiben noch ein paar Tage, um die Finanzszene in Wallung zu halten. Am Freitag wird dann eine Entscheidung stehen.

Das sieht im Fall des Asylstreits der deutschchristlichen Union anders aus. Man entschied, die Entscheidung bis zum Monatsende zu vertagen. Danach wird man sicher eine weitere Formel finden, die eine nicht ergangene Entscheidung entschuldigen soll. Den Ölmarktteilnehmern wird das so wurscht sein, wie das Spiel, das Jogi Löw als nächstes spielen lassen wird. Für sie ist es eine Randnotiz, ob darin die Entscheidung zur Veränderung abzulesen ist.

Entscheidungsfreudig zeigt sich hingegen der unberechenbare Präsident der USA. Der ist im Ölmarkt durchaus eine beachtete Größe. Seine Zollpolitik beflügelt die Sorge über schrumpfende Ölabsätze. Den Ölpreisen würde es aus Verbrauchersicht wohltun und unserem Lebensraum auch.

Der weitere Verlauf der Woche lässt überraschende Bewegungen der Ölpreise vermuten. Verbraucher sollten diese im Blick behalten. Es könnte erneut ein so schöner Kaufmoment wie gestern Vormittag auftauchen. Heute Morgen schlagen die Kurse an den Ölbörsen bereits die entsprechende Richtung ein.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 65,24 Dollar und das Barrel Brent zu 74,67 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 647,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8622 Euro. Damit kostet der Euro 1,1597 Dollar.

Nationaler Markt

Die ordentliche Abwärtsbewegung der Heizölpreise löste sich im gestrigen Tagesverlauf auf. Übrig blieb das, was in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu sehen ist. Heute entpuppt es sich sogar als kleiner Anstieg. Damit ist der gerade eröffnete Abwärtstrend in der 3-Monats-Ansicht schon wieder infrage gestellt.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist bemerkenswert ruhig. Das Interesse am Brennstoff ist allerdings vorhanden, wie die Beobachterzahlen immer wieder zeigen. Es mangelt am richtigen Preisniveau, um aus Zuschauern Käufer werden zu lassen. Gestern wechselten einige von ihnen die Position. Das Gros hofft weiter auf mehr Abgang. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sozialistischen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends geben Verbrauchern bescheidenes Vertrauen in Form des Abwärtskanals in der 3-Monats-Ansicht. In der nächsten Zeitstufe herrscht Wechselbereitschaft. Die längerfristigen Trends weisen aber weiterhin aufwärts. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.

Das Tiefpreissystem gibt Kaufsignale. Das ist ein Statement, das Beachtung verdient.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, sollten Sie den Preisrückgang der letzten Tage zum Heizölkauf nutzen, wenigstens für eine Teilmenge! Spekulanten haben jetzt Konjunktur. Gestern Morgen wäre beispielsweise ein guter Kaufmoment gewesen. Da geht in Kürze sicher wieder was. Überziehen Sie aber nicht Ihre Erwartungen an tiefere Preise!

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil