Internationaler Markt

Auch gestern blieben die Preise für Brent-Rohöl in der Nähe der 45-Dollar-Marke. Schwache Arbeitsmarktdaten in den USA sorgten für einen kurzen Ausflug Richtung 44 Dollar, aber am Ende des Tages stand der Ölpreis wieder dort, wo er begonnen hatte. Noch immer sterben in den USA über 1000 Menschen pro Tag am Coronavirus. In diesem düsteren Umfeld wird sich die US-Wirtschaft schwerlich erholen können.

Da von der Nachfrageseite kaum Impulse ausgehen, solange die Pandemie wütet, setzen die Ölproduzenten nun wieder auf ein knapperes Ölangebot. Alle blicken gen Mekka, doch Saudi-Arabien ist nicht bereit, seine Exporte noch weiter zu kürzen. Im Juni lagen sie knapp unter 5 Mio. Barrel pro Tag. Das war der niedrigste Stand seit 2002. Der Staatshaushalt ist tief in den roten Zahlen und der staatliche Ölkonzern Aramco muss Dividenden zahlen, die drei Mal so hoch wie die Gewinne sind. Nun sollen erst einmal die anderen Kartellkollegen die Last tragen, lautet die neue Devise in Riad. Vor allem Irak und Nigeria sind gemeint. Sie produzieren bislang 1 Mio. Barrel pro Tag zu viel.

Der aktuelle Plan der US-Regierung, die Sanktionen gegen den Iran jetzt wieder zu verschärfen, wird nicht viel weiterhelfen, denn die iranischen Ölexporte liegen bereits am Boden. Der Rest wird über Kanäle abgewickelt, auf die das Weiße Haus keinen Einfluss hat, also Exporte im arabischen Raum oder nach China.

Nun hoffen OPEC & Co. auf Hilfe von oben. Der Klimawandel sorgt im Atlantik und in der Karibik in diesem Jahr für eine Rekordzahl an Stürmen. Doch nur wenige davon steuerten bisher auf die Ölanlagen im Golf von Mexiko zu. Nun haben sich zwei neue schwere Sturmtiefs gebildet, die eine potenzielle Gefahr darstellen. Aber das lässt die Ölpreise bislang kalt.

Im Moment lastet deshalb ein Überangebot an Öl auf den Ölpreisen, denn die OPEC wirft seit Anfang August wie vereinbart zusätzliche 2 Mio. Barrel pro Tag. Das ist nach aktuellen Agenturberichten zu viel. Die Kürzungen der OPEC springen demnach 2,3 Mio. Barrel pro Tag zu kurz. Der Lageraufbau geht deshalb weiter. Der Markt schätzt die Lage zu optimistisch ein, da die Ölvorräte in den USA in der Tat schrumpfen. Aber da nur aus den USA aktuelle Daten verfügbar sind, ist das globale Gesamtbild letztlich schwer einzuschätzen.

Heute tut sich erneut nicht viel bei Börsenstart. Die Ölpreise sind kaum verändert gegenüber gestern. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 42,77 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 44,91 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 372,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8419 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1866 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl notiert heute den fünften Tag in Folge unter 40 Euro. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen Preisverfall im Zeitlupentempo Richtung 39,5 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), den niedrigsten Stand seit 2016.

Auch wenn sich die Preise kaum bewegen, sorgt das attraktive Preisniveau für einen stabilen Orderfluss. Das mathematische Tiefpreis-System gibt zudem für den Süden und den Westen des Landes ein Kaufsignal.

Die Kaufbereitschaft der Kunden, die mit einer Entscheidung ringen, geht jedoch allmählich zurück. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, steht heute Morgen nur noch auf einer mittleren Stufe.

Offenbar hat sich der Markt schnell an die Rekordpreise gewöhnt und will nun mehr, d.h. noch niedrigere Preise. Dazu passt ein steigender Optimismus. 91% der Stimmen setzen in der täglichen Umfrage auf fallende Heizölpreise. Sie werden darin durch die Charts unterstützt, die in allen zeitlichen Perspektiven nach unten weisen.

Was also tun? Das Preisniveau ist nach wie vor extrem attraktiv. Geringe Margen bei den Händlern, ein starker Euro und ein Überangebot an Öl im Weltmarkt. Viel günstiger können die Rahmenbedingungen kaum noch werden.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.

Quelle: esyoil