Internationaler Markt

An der Ufern der Donau beginnt in diesen Stunden das zweitägige Treffen der großen Ölexporteure. Der Markt rechnet mit wegweisenden Entscheidungen, die den Kurs der Ölpreise in den kommenden Monaten prägen könnten.

Nach dem offiziellen Fahrplan treffen sich heute die OPEC-Mitglieder. Morgen geht es in großer Runde weiter, wenn auch die übrigen Exporteure, also vor allem Russland, offiziell an den Verhandlungstisch kommen. Die Entscheidungen fallen jedoch hinter den Kulissen. Riad und Moskau ziehen weitgehend ungestört die Fäden, denn der Iran ist durch die US-Sanktionen gelähmt, Venezuela durch die hausgemachte Wirtschaftskrise. Der Irak hält sich ölpolitisch zurück.

Eine Kürzung der Exportmengen ist wohl schon in trockenen Tüchern, nur das Wieviel und das Wie sind noch unklar. Moskau setzt darauf, dass das saudische Königshaus seit der Kashoggi-Affäre geschwächt ist und will den größten Teil der Kürzungen auf Riad abwälzen.

Riad wiederum steckt in einem Dilemma: Entweder treibt man auf eigene Kosten den Ölpreis wieder nach oben und riskiert Ärger mit Washington, oder man übt sich in Zurückhaltung mit dem Risiko, dass die Ölpreise Richtung 50 Dollar je Barrel abrutschen.

Klar ist, dass mit den aktuellen 60 Dollar je Barrel kein Ölproduzent zufrieden ist. Die Marktauguren halten sich dennoch zurück, denn von den Hintergrundtreffen dringt kaum etwas nach außen. Zudem ist der saudische Kronprinz für seine aggressiven, wenig rational erscheinenden Entscheidungen bekannt.

Eine Kürzung von 1-1,5 Mio. Barrel pro Tag (b/d) bzw. eine Rückkehr zu den Fördermengen von vor zwei Jahren scheint bereits eingepreist. Diese Erwartung hält die Ölpreise im Moment über der Marke von 60 Dollar je Barrel. Stärkere Preisbewegungen sind dennoch zu erwarten, zumal heute Nachmittag auch noch die Lagerbestandsdaten aus den USA veröffentlicht werden. Die vorläufigen Zahlen des Branchenverbandes API zeigten einen unerwartet kräftigen Anstieg der Ölvorräte. Sollte diese Einschätzung bestätigt werden und die OPEC zu zahm erscheinen, könnten die Ölpreise unter 60 Dollar absacken.

Heute Morgen warten die Marktteilnehmer jedoch erst einmal ab. Nur Daytrader manipulieren die Rohölnotierungen abwechselnd nach oben oder nach unten. Unter dem Strich tut sich nicht viel.

Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) hält sich bei 52,62 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl liegt ebenfalls kaum verändert bei 61,26 US-Dollar je Barrel. Gasöl steht nach wie vor bei 577,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar verharrt bei 0,8824 Euro. Damit kostet der Euro 1,1330 Dollar.

Nationaler Markt

Die Versorgungslage im deutschen Heizölmarkt verbessert sich zusehends, wie auch die Heizölpreis-Tendenz deutlich macht. Starke Niederschläge in Süddeutschland lassen den Rheinpegel rasch ansteigen. Die Binnenschiffe können demnächst wieder voll beladen fahren. Die Transportkosten auf dem Rhein fielen deshalb in den letzten zehn Tagen um über 50 Prozent. Im nächsten Schritt normalisiert sich die Situation bei den regionalen Tanklagern. Die Tanklaster können dann mehr Kunden als bisher versorgen, so dass die Wartezeiten schrumpfen sollten.

Mit durchschnittlich 72 Euro für 100 Liter (Standardlieferung) liegen die Heizölpreise zwar 20 Prozent unter dem Jahreshoch Ende Oktober und etwas niedriger als gestern. Vor dem Hintergrund des billigen Rohöls und des stabilen Euros ist das immer noch zu viel.

Der Heizölmarkt ist dennoch sehr aktiv. Der Winter steht vor der Tür und viele Verbraucher müssen sich jetzt eindecken. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Die Kunden bleiben auch für die nächsten Tage optimistisch: Knapp 90% der Leser erwarten weiter fallende Heizölpreise.

Die Charts wirken ebenfalls überwiegend entspannt: Der kurzfristige Preiskanal weist nun stabil nach unten. Der mittelfristige Preistrend zeigt zwar weiter nach oben, ist aber nicht mehr so steil wie im November. Nur die längerfristigen Charts sind pessimistisch. Hier deutet fast alles auf steigende Heizölpreise.

Was tun? Wer noch nicht ordern muss, könnte noch etwas abwarten. Die Normalisierung im deutschen Heizölmarkt baut die Preisübertreibungen schrittweise ab. Die internationale Situation ist zwar unübersichtlich, aber ein steiler Preisanstieg ist nicht in Sicht. Andererseits wird die OPEC einen starken Preisrutsch wohl zu verhindern wissen. Wer also vor einem (fast) leeren Tank sitzt, sollte nicht unbedingt pokern und ordern.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil