Internationaler Markt
China und die USA haben im Handelsstreit eine Annäherung erzielt. Das stützt die Ölpreise – dennoch ist der am vergangenen Donnerstag gestartete Aufwärtstrend an den Ölbörsen vorerst gestoppt. Brent-Rohöl startet bei 66,80 Dollar je Barrel in die Wochenmitte.
Vertreter beider Länder einigten sich gestern in London auf ein Rahmenabkommen für den Handel, das nun den Segen ihrer Staats- und Regierungschefs benötigt. Es ist nicht der ganz große Wurf, aber einige Exportbeschränkungen könnten fallen. Besonders im Fokus: Seltene Erden und Mikrochips. Details dürften in den kommenden Tagen bekannt werden.
Wie sich der Zollstreit der beiden größten Volkswirtschaften – und zugleich der größten Ölverbraucher – entwickelt, hat maßgeblichen Einfluss auf die globale Konjunktur und Ölnachfrage. Was gestern in London verhandelt wurde, ist ein erster Schritt auf einem langen, steinigen Weg in Richtung umfassendes Handelsabkommen. Entsprechend zeigt sich der Ölmarkt vorsichtig optimistisch.
Impulse kamen im Tagesverlauf auch von der EU-Kommission: Das gestern vorgestellte 18. Sanktionspaket gegen Russland, sorgte zunächst für Auftrieb an ICE und NYMEX. Doch der Rückenwind flaute am Abend mit der Veröffentlichung des EIA-Monatsberichts wieder ab. Die EIA senkte ihre Prognose für das weltweite Ölnachfragewachstum in diesem Jahr und erhöhte gleichzeitig die Erwartung für das Produktionswachstum. Weniger Bedarf trifft somit auf ein größeres Angebot. Die Sorge um ein Überangebot kehrte zurück. Die Ölpreise korrigierten abwärts.
Heute Morgen präsentiern sich die Ölpreise weicher und suchen ihre Richtung. Ein erster Aufwärtstest ist zunächst gescheitert. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 65,03 Dollar. Brent kostet 66,83 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 638,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8741 Euro. Damit ist der Euro für 1,1438 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich kaum. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen bundesweiten Durchschnittspreis von rund 86,50 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Heizöl war zuletzt etwas teuer geworden, als die Preise am internationalen Markt zulegten. Doch der vergleichsweise starke Euro sorgt noch immer dafür, dass die Heizölpreise in Reichweite ihres Jahrestiefs bleiben. Ein fester Euro macht den Einkauf des in Dollar gehandelten Öls günstiger.
Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich die jüngsten Verhandlungsergebnisse im Zollstreit zwischen den USA und China konkret auswirken werden und wie die Ölbörsen darauf reagieren.
Die Heizölnachfrage liegt leicht über dem Durchschnitt, während die Hoffnung der Kunden auf einen zeitnahen Preisrückgang etwas nachgelassen hat. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzungerwarten 74 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, findet weiterhin moderate Preise vor.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil