Internationaler Markt

Der Ölmarkt wartete gestern auf zwei Ereignisse: Die neuen Lagerbestandsdaten aus den USA und die Entscheidung der amerikanischen Notenbank.

Die Zahlen des Energieministeriums (DOE) fielen deutlich knapper aus als die Branchendaten (API) vom Tag davor. Die Rohölvorräte schrumpften demnach um 0,5 Mio. Barrel. Die Vorräte an Mitteldestillaten (Heizöl/Diesel) wurden saisonal bedingt noch stärker abgebaut. Zusammen mit den überraschend robusten Nachfragedaten reichte das, um Brent-Rohöl am Nachmittag um einen Dollar je Barrel nach oben zu drücken.

Hier die aktuellen Lagerveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +3,5 Mio. Barrel (API) bzw. -0,5 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -3,4 Mio. Barrel (API) bzw. -4,2 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +1,8 Mio. Barrel (API) bzw. +1,8 Mio. Barrel (DOE)

Aufmunternde Bemerkungen des saudischen Energieministers sollten den Preisen weiteren Auftrieb geben. Seiner Meinung nach spiegelt der aktuelle Ölpreis nicht das tatsächliche Geschehen auf dem Ölmarkt wider, sondern lediglich politische Einflüsse und Strategien der Finanzmarktakteure. Riad wird wie üblich bei Ölpreisen unter 60 Dollar je Barrel nervös, da das Defizit im Staatshaushalt dann aus dem Ruder läuft. Nach diversen Studien brauchen die Saudis im Moment einen Rohölpreis von deutlich über 80 Dollar. Andernfalls müssen die Finanzreserven angezapft werden.

Aber am Abend enttäuschte dann die amerikanische Notenbank Fed den aufkeimenden Preisoptimismus im Ölmarkt. Sie trotzte dem Druck aus dem Weißen Haus und erhöhte die Leitzinsen. Dafür will sie im nächsten Jahr weniger oft an der Zinsschraube drehen als bisher geplant.

Das war dem Markt dann doch zu wenig. Eine Mischung aus steigenden Zinsen, abflauender Konjunktur und Handelskonflikten wäre eine gefährliche Mischung, so die vorherrschende Einschätzung. Die Aktienmärkte drehten weltweit ins Minus. Auch Öl geriet in diesen Sog und gab das Plus von knapp 2 Dollar je Barrel wieder ab, das sich im Verlauf des Tages angesammelt hatte.

Unter dem Strich konnte sich der Ölpreis gestern dann doch nicht von seinem Jahrestief absetzen. Nur eine unerwartete Entschärfung des Handelskonflikts zwischen USA und China oder ungeplante Versorgungsstörungen könnten jetzt noch kurzfristig die allgemeine Tristesse beenden.

Andererseits scheint aber auch das Abwärtspotenzial der Ölpreise weitgehend ausgereizt zu sein. Den Ölpreisbären fehlt es an neuen Argumenten und die Trader haben den größten Teil ihrer optimistischen Ölpreiswetten bereits abgebaut.

Heute Morgen öffnet der europäische Ölhandel wie erwartet deutlich unter den gestrigen Höchstständen und nicht weit entfernt von den Preisen gestern zu Handelsbeginn. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt auf 47,17 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl fällt auf 56,36 US-Dollar je Barrel. Gasöl steigt auf 532,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar liegt fast unverändert bei 0,8751 Euro. Damit kostet der Euro 1,1423 Dollar.

Nationaler Markt

Am frühen Morgen bewegen sich die Heizölnotierungen in Deutschland nur wenig, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Unverändert schwache Rohölpreise, eine entspannte Situation auf dem Rhein und stabile Wechselkurse halten die Durchschnittspreise bei knapp unter 67 Euro je 100 Liter (Standardlieferung). Die Margen sind allerdings noch immer recht üppig. Es bleibt Luft nach unten, solange der Rohölmarkt ruhig bleibt.

Kurz vor den Festtagen ist der Heizölmarkt nach wie vor recht belebt. Viele Kundinnen und Kunden decken sich nach dem steilen Fall der Heizölpreise in den letzten Wochen kurzentschlossen ein.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt wie schon in den letzten Tagen eine mittlere Kaufbereitschaft für die nächsten Wochen. Der Preisoptimismus ist ungebrochen: Neun von zehn Stimmen in unserer Umfrage rechnen mit weiter fallenden Heizölpreisen.

Der Preiskanal im kurzfristigen Chart bestätigt das. Er zeigt einen Heizölpreis im freien Fall. In der mittelfristigen und längerfristigen Perspektive ist das Bild weniger günstig: Hier wird ein ansteigender Preiskanal sichtbar, der den jüngsten Preisrückgang ins rechte Licht rückt.

Was tun? Der Ölmarkt probte gestern die Trendwende nach oben und scheiterte. Aber die Preisrisiken bleiben. Andererseits sind die Margen im deutschen Markt noch immer überdurchschnittlich groß. Wer auf stabile Rohölpreise setzt, könnte also noch etwas warten. Aber das Preispotenzial nach unten scheint aus heutiger Sicht relativ begrenzt zu sein.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil