Internationaler Markt

Der Konflikt mit dem Iran ist auf dem Ölmarkt kein Überraschungsfaktor mehr.
Obwohl sich die Lage im Nahen Osten am Wochenende erheblich zugespitzt hat, blieben starke Reaktionen auf die Ölpreise bisher aus.

Am Donnerstag wurde ein iranischer Supertanker in Gibraltar wegen des Verdachts illegale Öllieferungen für Syrien auszuführen, von der britischen Marine und Gibraltar festgesetzt. Bis mindestens zum 21. Juli wird er daran gehindert seine Fahrt wieder aufzunehmen. Der Protest des Iran folgte umgehend. Das Land kündigte seinerseits an einen britischen Tanker in Verwahrung zu nehmen.

Der Iran zeigt sich zunehmend ungehaltener wegen der verhängten Sanktionen und Einschränkungen, denen das Land unterworfen ist. Nach dem die USA im letzten Jahr aus dem in 2015 geschlossenen Atomabkommen ausgestiegen ist, will auch der Iran Schritt für Schritt aus dem Wiener Atomabkommen aussteigen. Seit diesem Wochenende will der Iran das erlaubte Limit zur Urananreicherung nicht mehr einhalten, sondern “nach Bedarf” erhöhen. Ziel dieser Aktion soll es laut dem Iran sein, vor allem Europa und die verbliebenen Vertragspartner dazu anzuhalten, den Iran vor den US-Sanktionen zu schützen und vielleicht doch eine diplomatische Lösung für die Rettung des Abkommens zu finden. Frankreichs Präsident Macron reagierte schnell und kündigte noch in diesem Monat die Rückkehr aller Vertragspartner zu den Atomverhandlungen an. Bis dahin stellt die Krise im Nahen Osten einen preisstützenden Risikofaktor dar.

Die Ölpreise halten das am Freitag erreichte Niveau und starten etwas höher in die neue Woche. Das Barrel WTI wird zurzeit für 57,85 Dollar gehandelt und die Nordseesorte Brent für 64,61 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl kostet 582,00 Dollar. Der US-Dollar steht heute Morgen bei 0,8902 Euro. Damit kostet der Euro 1,1231 Dollar.

Nationaler Markt

Deutschlandweit ziehen die Heizölpreise heute Morgen an. Wie unsere aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt, liegen die Kosten für 100 Liter schwefelarmes Heizöl bei einer Standardlieferung (3000 Liter) im deutschlandweiten Durchschnitt aber noch unter 65 Euro. Damit sind sie zwei Euro günstiger als noch vor einem Jahr um diese Zeit.

Unsere Heizölkunden, die den jüngsten Preisrückgang nutzten, können sich zufrieden zurücklehnen. Viele von denen, die mutig weiter spekulierten, schlagen aus Sorge vor einem stärkeren Anstieg jetzt zu. Diese Sorge ist vor allem im Osten unserer Republik durchaus begründet. Die Rohölimporte über die Druschba-Pipeline wurden erneut wegen Verunreinigung gestoppt. Sowohl die Ursache, als auch die Auswirkungen auf die Versorgung in Ostdeutschland sind noch unklar. Sollte es auch dieses Mal wieder zu erheblichen Lieferschwierigkeiten kommen, werden die Heizölpreise in dieser Region erneut deutlich ansteigen. Dies spiegelt sich in unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl wider. Es zeigt die Lage entsprechend an und steht mit der ermittelten Kaufbereitschaft auf zweithöchstem Niveau. Unsere Lesereinschätzung hat sich im Vergleich zu Freitag kaum verändert. 83 Prozent unserer Leser glauben an weiter fallende Heizölpreise.

Für unsere Kunden, die in den nächsten Monaten ihre Tanks nachfüllen müssen, zeichnet unsere Heizölpreis-Tendenz auch weiterhin ein sehr kundenfreundliches Bild auf. In der kurz- (3 Monate) und mittelfristigen (6 und 12 Monate) Ansicht richten sich die Preistrends alle abwärts. Nur in der 3- und 5-Jahresansicht zeigen die Trendkanäle weiterhin aufwärts.

Unser simpler Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt, sollten Sie kaufen. Wenn Sie genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen.

Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil