Internationaler Markt

An den Ölbörsen bilden sich die Preise auf Basis diverser Einflussfaktoren. Spekulation ist Börsennatur gemäß stets dabei. Die Einschätzung von Angebot und Nachfrage zählt zudem zu den wichtigsten Faktoren für die Marktteilnehmer.

Ängste vor einer weltweiten Rezession und die Sorge um eine sinkende Ölnachfrage prägten die Woche an ICE und NYMEX. Die historische Leitzinsanhebung der britischen Notenbank schickte gestern die Ölpreise erneut auf Talfahrt.

Die Bank of England (BoE) gab die stärkste Leitzinsanhebung seit 27 Jahren bekannt, um die Inflation im Vereinigten Königreich in den Griff zu bekommen. Um 0,5 Prozentpunkte soll der Zins steigen. Die BoE geht davon aus, dass die britische Konjunktur im letzten Quartal 2022 in eine Rezession rutscht und rechnet damit, diese erst Anfang 2024 überwinden zu können. Das befeuerte die Ängste der Marktteilnehmer vor einer weltweiten Rezession weiter. Die Ölpreise gerieten daraufhin noch einmal massiv unter Druck.

WTI rutschte damit gestern unter 90 Dollar je Barrel und Brent deutlich unter 95 Dollar das Barrel. Beide Referenzsorten markierten Mehrmonatstiefs. Eine Rezession würde den Energiebedarf der Weltwirtschaft merklich verringern, die Ölnachfrage somit reduzieren. Diese Zukunftserwartung lässt die Ölpreise fallen.

Am Mittwoch hatten Meldungen aus den USA die Trader vermuten lassen, dass die größte Volkswirtschaft der Welt bereits in einer Rezession steckt. Das US-Energieministerium DOE hatte mit den wöchentlichen Ölbestandsdaten einen überraschenden Anstieg der Rohölvorräte und einen Rückgang der Raffinerieauslastung um 1,2 Prozent gemeldet. Beides führte das Ministerium im Wesentlichen auf eine nachlassende Nachfrage zurück. Insbesondere der Nachfragerückgang bei Benzin – mitten in der normalerweise extrem nachfrageintensiven Fahrsaison – ließ die Trader aufhorchen.

Es geht eine Woche zu Ende, in der die bärischen Einflüsse überwogen. In der kommenden Woche stehen die Monatsberichte wichtiger Ölorganisationen an. Die Trader erwarten mit Spannung, wie EIA, IEA und OPEC die Zukunft auf dem Ölmarkt einschätzen werden.

Nachdem sich gestern der Preisrutsch von Mittwoch fortsetzte, starten die Rohölpreise heute mit einem Erholungsversuch.

Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 89,04 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 94,62 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 993,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9773 Euro. Damit ist der Euro für 1,0228 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben am Freitagmorgen nach, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Trotz angespannter Versorgungslage kommt der Abwärtsimpuls vom internationalen Ölmarkt jetzt auch hierzulande an, – zumindest in Teilen.

Denn die Situation im Binnenland mit hohen Transportkosten wegen niedriger Flusspegel und einer teilweisen Angebotsknappheit durch Energieträgerumstieg von Gas auf Heizöl setzt ein preisstützendes Element entgegen.

Heizöl kostet am Morgen im Bundesdurchschnitt 147,50 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden verhalten sich zur Stunde noch abwartend. Nach dem Preisrückgang am internationalen Markt hoffen sie auf weiteren Abwärtsspielraum.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 70 Prozent künftig sinkende Preise.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Die Risiken, die sich auf den Heizölmarkt auswirken, bleiben hoch. Wenn Sie Ihre Bevorratung aufstocken wollen, dann beobachten Sie die Preisentwicklung eng und nutzen Sie auch die kleinen günstigen Preismomente.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil