Internationaler Markt

Ein schöner Abgang der Ölpreise liegt hinter uns. Das letzte Drittel der Abwärtsbewegung wurde bereits annulliert. Die Stimmung an den Börsen wirkt wieder bullisch. Ist das Rückschlagspotenzial 2018 damit abgearbeitet?

Wahrscheinlich nicht, wenngleich es gravierende Umstände gibt, die das möglich erscheinen lassen. Zu diesen gehören ein kräftiges globales Nachfragewachstum und die bemerkenswerte Disziplin der OPEC-Allianz zur Produktionskürzung. Im Januar wurden die Vorgaben zu 133 Prozent erfüllt. In dieser Angelegenheit handeln sogar Saudi-Arabien und Russland, die sich in Syrien mittelbar als unerbittliche Kriegsfeinde gegenüberstehen, gemeinsam. Sie haben die Fördermenge von knapp einer Mio. Barrel pro Tag aus dem Markt genommen und feiern das als generationenübergreifende Partnerschaft.

Die hohe Kürzungsrate können die beiden Ölschwergewichte aber nicht allein erzielen. Diese wurde nur möglich, weil Venezuela als großer Öllieferant mehr und mehr ausfällt. Und das geschieht vollkommen ungeplant. Mit anderen Worten, da hat die Allianz etwas zustande gebracht und dann kommt auch noch Glück hinzu. Der Erfolg spült den durch den letzten Ölpreisverfall in Schieflage geratenen Staatsapparaten Russlands und Saudi-Arabiens ordentlich Geld in die sanierungsbedürftigen Kassen.

Russland ist übrigens trotz der Kürzung noch größter Ölproduzent der Welt, gefolgt von den USA und Saudi-Arabien. In diesem Dreieck sind die USA der Störenfried, der mit immer mehr Öl auf den Weltmarkt zieht. Und wieder tritt ein Widerspruch zutage, nun in der innigen Partnerschaft der USA mit Saudi-Arabien im Syrien-Krieg. Im globalen Ölhandel indes jagen die USA den Saudis insbesondere in Fernost die Kunden reihenweise ab. Diese Angelegenheit wird sich noch beschleunigen. Hier liegt das Potenzial für einen weiteren kräftigen Preisverfall.

So wie es möglich ist, dass der Ölpreisrückschlag des Jahres bereits Geschichte ist, ist es auch möglich, dass erneut eine Situation wie in 2014 entsteht, als sich die Welt unvermittelt mit einem viel zu hohen Ölangebot konfrontiert sah und die Preise richtig in den Keller schickte. Vielleicht sollte man jetzt nicht vom Keller träumen. An einen weiteren Preisabgang im Laufe des Jahres kann man aber sehr wohl denken.

Heute Morgen sind weder Keller noch Penthaus Ziel der Schwingungen an den Ölbörsen. Die Bewegungen wirken recht erratisch. Schauen wir mal, was bis zum Handelsschluss dabei herauskommt.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 62,28 Dollar und das Barrel Brent zu 65,51 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 577,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8086 Euro. Damit kostet der Euro 1,2363 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise setzten ihren Wiederanstieg gestern fort, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Insgesamt liegt eine schwer kalkulierbare Konstellation vor. Dem kurzfristigen Abwärtstrend droht ein frühes Ende. Ein mittelfristiger Abwärtstrend bleibt dennoch möglich. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im verlässlichen Dauer-Abwärtsmodus.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt brummt. Käufer ordern beherzt, insbesondere weil Beobachter ihre Hoffnung auf tiefere Heizölpreise aufgeben und zu Kunden werden. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere nur noch auf einem moderaten Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, verschaffen Sie sich durch einen Heizölkauf Ruhe! Und selbst dem Preisspekulanten raten wir, seine Situation durch den Kauf einer Teilmenge nun zu entspannen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil