Internationaler Markt

Die Ölpreise sanken gestern unter dem Eindruck enttäuschender US-Wirtschaftsdaten, erholten sich jedoch, nachdem der Dollar gegenüber dem Euro nachgab. Die Sorge vor möglichen Hurrikan-Schäden an der Ölinfrastruktur und ein massiver Rückgang der Rohölvorräte in den USA stützen die Ölfutures heute zum Start in die Wochenmitte.

Zwei US-Wirtschaftsindikatoren, die deutlich schwächer ausfiele als erwartet, setzten die Ölpreise am Dienstag unter Druck: Sowohl der Index zum Verbrauchervertrauen als auch die Zahl der offenen Stellen auf dem Arbeitsmarkt enttäuschten. Die Marktteilnehmer werteten das als Zeichen, dass sich die Konjunktur in den USA eintrübt und sich der Arbeitsmarkt, der zuletzt brummte, abkühlen könnte.

Der Dollar sackte aufgrund der enttäuschenden Wirtschaftsdaten am späten Nachmittag ab, was den Ölfutures wieder Auftrieb verlieh. Das in Dollar gehandelte Öl vergünstigte sich für Käufer aus anderen Währungsräumen und kurbelte die Nachfrage an.

Die Ölpreisentwicklung orientiert sich derzeit vor allem an den Einschätzungen zur Konjunktur in den USA und China sowie der Politik der großen Notenbanken. Die Markteilnehmer schöpfen wieder Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed ihren Zinserhöhungszyklus beendet. Heute erwarten sie weitere Konjunkturdaten aus den USA. Im Wochenverlauf stehen mehrere Indikatoren auch aus dem Euroraum und China an. Erste Schätzungen zur Inflationsentwicklung im August für Deutschland und die EU gehören dazu.

Die Ölindustrie in Florida bereitet sich indes auf Hurrikan Idalia mit ersten Teilevakuierungen von Plattformen und vorsorglichen Betriebsunterbrechungen von Ölinfrastruktur vor. Es bleibt abzuwarten, ob die Beeinträchtigungen regional beschränkt bleiben. Sollten größeren Schäden auftreten, dürfte das die Preise an den Ölbörsen beeinflussen.

Der Branchenverband API meldet für die vergangene Woche einen Rückgang der US-Rohölbestände, der mit einem Minus von 11,5 Millionen Barrel fünf Mal höher liegen soll als prognostiziert. Die Trader warten gespannt darauf, ob die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) die preisstützende Nachricht am Nachmittag bestätigt.

Die Notierungen an den Ölbörsen sind heute Morgen oberhalb ihrer Tageshochs von gestern gestartet und testen zur Stunde ihr Abwärtspotenzial. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 81,45 Dollar. Brent kostet 85,66 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 929,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9202 Euro. Damit ist der Euro 1,0865 Dollar wert.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise steigen heute Morgen leicht. Sie bewegen sich innerhalb ihrer moderaten Aufwärtstrends für den kurz- und mittelfristigen Zeitraum.

Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt heute Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von 107,40 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).

Heizölkunden blicken aktuell weniger optimistisch auf mögliche Preisrücksetzer. Das Bestellaufkommen hat sich vor diesem Hintergrund erhöht.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 66 Prozent künftig sinkende Preise. Das ist ein vergleichsweise zurückhaltender Wert.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Denken Sie rechtzeitig an ihren Wintervorrat. Vieles spricht dafür, dass die Preise in nächster Zeit weiter in kleinen Schritten zulegen dürften. Dennoch sind gute Kaufmomente durch zwischenzeitliche Abwärtskorrekturen nicht ausgeschlossen.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil