Internationaler Markt

Saudi-Arabiens Ölminister weiß nicht, wie die Marktlage tatsächlich ist, und die Bullen wähnen sich wieder auf der Gewinnerseite. Der Minister lässt nun studieren, unter welchen Bedingungen der Markt ausgewogen ist. Das könne dauern. Bis zu einem Ergebnis seien vielfältige Entscheidungen zu den Produktionskürzungen möglich. Mit der Einlassung setzt er die relativ junge Tradition der indifferenten verbalen Interventionen fort.

Diese Interventionen ermutigen die Bullen der Finanzszene, auf den Ölmarkt zu setzen. Neben den Kürzungs-Alliierten sind das die Verbündeten, die es braucht, um die Ölpreise oben zu halten. Finanzjongleure sind derzeit ohnehin wieder mutig, denn auch an den Aktienmärkten ist der drohende Untergang ad acta gelegt. Man träumt weiter von grenzenlosem Wachstum der realen und der irrealen Wirtschaft.

In Libyen kommt es derweil wieder einmal zu einer realen Schließung eines Ölfelds aufgrund von Streiks. Dabei geht es um nicht gezahlte Löhne während der letzten zwei Jahre. Das sind die Meldungen, die Wirtschaftswachstum dämpfen, zumindest in Libyen. Der Finanzjongleur wäre nicht Finanzjongleur, wenn er aus dem Ausbleiben von Wachstum nicht auch Gewinn machen könnte. Im Ölmarkt geht das. Fehlendes Öl erhöht seinen Preis. In solchen Momenten kann sich das Gros der Weltbevölkerung allenfalls damit trösten, dass es die Atmosphäre nicht zusätzlich vergiften wird.

Der Markt ist derzeit also knapp versorgt oder auch nicht. Im Jahresverlauf wird er auf alle Fälle üppig ausgestattet sein, wenn die Möglichkeiten zusätzlichen Öls nicht überschätzt werden. All das wird nun studiert, damit wir irgendwann Bescheid wissen, wie es um Angebot und Nachfrage steht. Die Ölbörse nimmt die Botschaften gelassen auf und lässt die Notierungen heute Morgen steigen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 63,67 Dollar und das Barrel Brent zu 67,33 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 595,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8106 Euro. Damit kostet der Euro 1,2330 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise steigen weiter, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der schöne Preisabgang wird bald eliminiert sein, wenn es nicht zu einem wundersamen Zufluss in den Öllagern kommt. Damit ist kurzfristig nicht zu rechnen.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt brummt. Käufer ordern beherzt, insbesondere weil Beobachter ihre Hoffnung auf tiefere Heizölpreise aufgegeben haben und zu Kunden werden. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere nur noch auf einem ungewöhnlich schwachen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends sind für Verbraucher noch freundlich. In den kurzfristigen Darstellungen geht es abwärts. Ihre Entwicklung wirkt aufgrund des Aufwärtsdrangs allerdings unfreundlich. Gemäß der 12-Monats-Ansicht ist alles möglich. Die längerfristigen Ansichten zeigen Aufwärtstrends. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, verschaffen Sie sich durch einen Heizölkauf Ruhe! Und selbst dem Preisspekulanten raten wir, seine Situation durch den Kauf einer Teilmenge nun zu entspannen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil