Internationaler Markt

Immer wieder zitierten wir an dieser Stelle die vorherrschende Marktmeinung von knapper globaler Ölversorgung. Die Ursachen dafür sind in Gänze menschengemacht. Sie liegen einerseits im Preissteuerungswunsch der OPEC und ihrer Alliierten sowie andererseits in heißen und kalten politischen Scharmützeln. Die grundsätzliche Endlichkeit des Rohstoffs Öl spielt, anders als vor einem Jahrzehnt, heute keine Rolle im öffentlichen Diskurs.

Die Ölpreise verhalten sich seit einem Monat inkohärent zur zitierten Marktmeinung. Die Erklärungssuche für das Phänomen kreist um die Unwägbarkeit der Konjunkturentwicklungen angesichts sich auflösender gesellschaftlicher Besitzstände und Komfortzonen.

Durch den unerwartet deutlichen Aufbau der Ölvorräte in den USA und andernorts bekommt die vage Erklärung nun ein quantifizierbares Erscheinungsbild. In der Folge beginnt die Knappheitsthese zu zerbröseln. Wahrscheinlich ist mehr Öl im Markt als zuletzt behauptet wurde. Hurtig beginnen Chronisten, Quellen und verstopfte Abflüsse aufzuzählen, die den Überfluss verursachen sollen.

Da ist ein neues Ölfeld im Golf von Mexiko ans Netz gegangen. Irak und Kasachstan werden ihre Lieferungen steigern und damit Fehlmengen aus der Iran-Sanktion kompensieren. In China wächst die Kraftstoffnachfrage unterplanmäßig, wodurch Überkapazitäten in der Raffinerielandschaft offengelegt werden. Benzin wird auch in den USA dürftig nachgefragt. Das sind nur ein paar Beispiele, die zuletzt in den Ring geworfen wurden. Zahlen für die Lage haben Statistiker auch flugs parat. Von Knappheit kann demnach nicht die Rede sein, sondern von einer globalen Überversorgung um mehr als eine Million Barrel pro Tag.

Die Diskussionen innerhalb der OPEC-Allianz über Sinn oder Unsinn von Kürzungen dürften damit beendet sein. Man wird weiterhin kürzen. Das wird die Ölpreise allerdings kaum in die gewünschten Höhen tragen, denn neue Ölmengen aus anderen Ländern sind im Anmarsch.

Gestern wurde der Meinungswandel mit einem Absturz der Ölnotierungen von mehr als fünf Prozent quittiert. Heute Morgen sehen wir an den Ölbörsen eine Gegenbewegung. Die hat aber nicht ansatzweise das Zeug, den Donnerschlag zu annullieren.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 58,51 Dollar und das Barrel Brent zu 68,44 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 610,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8924 Euro. Damit kostet der Euro 1,1203 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise fallen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz eindrucksvoll offenbart. Sie fallen mehr als man erwarten konnte. In der kurzzeitigen Ansicht ist der ursprüngliche Aufwärtstrend dadurch infrage gestellt. Außerdem ist Heizöl das erste Mal in diesem Jahr günstiger als zwölf Monate zuvor. Im Osten der Republik gibt es allerdings eine Ausnahme. Dort ist Heizöl teurer als üblicherweise, weil die Pipeline-Versorgung aus Russland vorübergehend eingestellt werden musste.

Um das Heizölgeschäft hierzulande war es ruhig geworden. Das dürfte sich nun ändern. Das Interesse an Heizöl ist bereits angeschwollen. Noch wird nicht im großen Stil gekauft, noch wird geschaut, wie die Preisentwicklung weitergeht. Nur entschlossene Menschen greifen umgehend zu. Das Gros wartet den Umkehrpunkt der Preisbewegung ab. Mit ihm wird dann ein kurzer Kaufrausch aufflackern. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern mit dem Widerruf des Aufwärtstrends im kurzfristigen Zeitbereich nun Hoffnung auf bessere Preise. In den anderen Zeitstufen tritt weiterhin nur in der langfristigen Ansicht ein Abwärtstrend auf. Alle anderen Grafiken zeigen nach wie vor Aufwärtskanäle.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Beobachten Sie den Markt nun täglich. Es wird eine günstige Gelegenheit für Sie geben. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft umgehend.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil