Internationaler Markt

Die Menschen, die Wirtschaft und Corona. Das ist ein dysfunktionales Trio. Es wird uns vermutlich noch lange das Gefühl von Freiheit rauben und tiefe ökonomische Gräben aufreißen. Der Traum vom schnellen Durchstarten nach der Pandemie zerplatzt gerade. Im Mutterland des Öls, den Vereinigten Staaten von Amerika, ist das Erwachen dermaßen niederschmetternd, dass eine ganze Serie alter und neuer Träume endet. Um dem Untergang zu entkommen, entfesseln Notenbank und Regierung eine Geldorgie nie gekannten Ausmaßes in unheiliger Allianz. Wenn sich überhaupt ein Land diesen Sündenfall ungestraft leisten kann, dann die USA. Ihr Dollar gibt ihnen die Möglichkeit dazu. Über den Status der Weltleitwährung wird die ganze Menschheit in Mithaftung genommen.

Niemand weiß, wie der Strom von geschöpften Hilfsgeldern je zurückgeführt werden kann. Das müsste er, denn er ist nicht durch Wirtschaftsleistung gedeckt. Gleichwohl reagieren Börsen positiv auf die Maßnahmen. Die Ölpreise werden wahrscheinlich auch steigen, ein wenig und für einen kurzen Moment. Ein Preisrückgang wird dann nicht lange auf sich warten lassen, denn die Ölnachfrage wird nicht steigen. Die Fliegerei wird langfristig ein Schatten ihrer selbst sein und globale Gütertransporte werden am Konjunkturloch leiden. Selbstverständlich wird die Wirtschaft nicht zum Erliegen kommen. Aber so viele Menschen können gar nicht in Pharma- und Internetfirmen Arbeit finden, um einen adäquaten Ausgleich zum Niedergang anderer Wirtschaftszweige zu schaffen.

Eine prosperierende Wirtschaft verlangt immer noch wachsende Materialströme. Das ist selbst beim Übergang von fossiler zu regenerativer Energieversorgung der Fall, der in diesen Tagen zur Rettung des Klimas nicht vernachlässigt werden soll. Die Reduzierung der Energiedichte von Sonnen- und Windanlagen und von Batterien verlangt einen Ausgleich über mehr Volumen, mehr Fläche und mehr Materialeinsatz gegenüber heutigen Technologien, um ein gleichwertiges Energieangebot bieten zu können. Die Menschen, die Wirtschaft und das Klima. Das ist ebenfalls ein dysfunktionales Trio.

Die US-Ölindustrie wird nach Einschätzung von Fachleuten der Ölszene übrigens nie wieder die Leistung des letzten Jahres erreichen. Ob das eine gute oder eine schlechte Nachricht ist, ist eine Frage der Gesinnung. Der Energiehunger globalen Wirtschaftens wird den Verlust andernorts decken.

Die Ölpreise verharren im Langeweile-Modus. Sie bewegen sich ohne nennenswerten Effekt für Verbraucher. Einem kleinen Abgang gestern steht heute Morgen ein noch kleinerer Anstieg gegenüber.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 41,18 Dollar und das Barrel Brent zu 43,44 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 373,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8508 Euro. Damit kostet der Euro 1,1751 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben erneut nach und erreichen im Bundesdurchschnitt das nächste Langzeittief, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Einerseits ist der aus Verbrauchersicht gute Preis die Frucht der Rückkehr des Käufermarkts in Deutschland. Entgegen anders lautender Meinungen gibt es hier einen harten Wettbewerb. Andererseits ist er dem starken Dollarrückgang zu verdanken. Eine Änderung der Bewegungsrichtung ist nicht in Sicht.

Im Binnenmarkt geht es erheblich ruhiger zu als zu Hochzeiten des Corona-Lockdowns. Es gibt zwar immer noch alte Aufträge, die ausgefahren werden müssen. Neue Aufträge kommen aber nun gemächlich hinzu. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl wird von Kunden weiterhin sehr hoch gehalten. Das Interesse an Heizöl ist allgemein aber deutlich gesunken. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem fast sozialistischen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends geben sich weiterhin als Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. In allen Zeitbereichen werden Abwärtsaussichten dargestellt, kurzfristig allerdings mit deutlich reduziertem Gefälle.

Das Tiefpreis-System zeigt in einigen Regionen Deutschlands Kaufsignale.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Greifen Sie zu, die Heizölpreise sind klare Kaufpreise.

Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil