Marktberichte Brennstoffe

Internationaler Markt

In der letzten Woche konnten sich die internationalen Ölpreise nur mühsam am unteren Rand des Preiskorridors von 65 bis 70 Dollar je Barrel stabilisieren. Am Freitag brachen die Preise dann schlagartig ein. Brent-Rohöl fiel von 65 auf nur noch 62 Dollar je Barrel.

Der Auslöser war schnell ausgemacht: Trump kündigte einen Sonderzoll auf chinesische Importe von 100 Prozent an. Die weltweiten Aktien- und Rohstoffmärkte gingen sofort in den Sinkflug über.

Für viele Trader kam der neue Zollschock unerwartet, aber schon im Vorfeld kriselte es. Peking hatte bisher eine eher defensive Strategie im Handelskrieg mit den USA verfolgt. Doch nach einer langen Klausurtagung der KP China hat Peking offenbar beschlossen, den Einsatz zu erhöhen und in die Offensive zu gehen. Die Ausfuhr und der Handel mit Seltenen Erden wurden stark reglementiert und beschränkt.

Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Metallen, die in vielen High-Tech-Produkten kaum zu ersetzen sind. Sie sind trotz ihres Namens nicht immer selten, aber China hat in den letzten Jahrzehnten eine dominante Marktstellung aufgebaut und fast alle Wettbewerber aus dem Markt verdrängt. Zahlreiche Unternehmen im Westen sind jetzt von chinesischen Exporten abhängig. Trotz vieler Warnungen haben weder Europa noch die USA auf die wachsende strategische Abhängigkeit reagiert.

Am Sonntag ruderte Trump zumindest verbal etwas zurück und gab sich zuversichtlich, dass eine Einigung zwischen Washington und Peking möglich sei. Gleichzeitig deutete er an, dass die USA der Ukraine weitreichende Tomahawk-Marschflugkörper zur Verfügung stellen könnte, blieb aber vage. Das gäbe Kiew die Option, weit im russischen Hinterland die Ölinfrastruktur oder militärische Einrichtungen zu zerstören.

Die neuen Nachrichten konnten die Ölpreise etwas stabilisieren. Auch die bislang stabile Entspannung im Gazastreifen und die Freilassung der ersten Hamas-Geiseln trugen dazu bei. Brent-Rohöl stieg in der letzten Nacht von 62 auf über 63 Dollar je Barrel, bleibt damit aber auf dem niedrigsten Stand seit Juni.

Brent-Rohöl kostet aktuell zum Handelsauftakt in Europa 63,66 US-Dollar je Barrel. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 59,79 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasoil notiert bei 657,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8605 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1617 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise folgen den internationalen Vorgaben und geben ebenfalls nach. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt zum Wochenstart einen landesweiten Durchschnittswert von 89,2 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). Das ist etwa ein Prozent weniger als am Freitagmorgen. Da Brent-Rohöl und Rotterdamer Gasoil deutlich stärker gefallen sind, ist also noch Luft nach unten, zumal der Euro in den letzten Tagen an Wert gewonnen hat.

Anscheinend warten viele potenzielle Käuferinnen und Käufer ab, bis das Preisniveau attraktiver ist. Die Zahl der Bestellungen fiel in den letzten Tagen und liegt jetzt nur noch knapp auf einem durchschnittlichen Niveau.

Das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Preisanfragen und der tatsächlichen Bestellungen vergleicht, bleibt bisher stabil. Der Preisoptimismus legt hingegen zu. In der täglichen Lesereinschätzung erwarten mittlerweile knapp 90 Prozent der Stimmen demnächst fallende Preise. Das ist ein überdurchschnittlich hoher Anteil.

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Eine Eskalation im Handelskrieg zwischen China und den USA könnte den zuletzt wieder aufkeimenden Konjunkturoptimismus zunichte machen. Allerdings ist Trump für seine Sprunghaftigkeit bekannt und hat eine ernste Konfrontation mit China bisher vermieden. Wer demnächst Heizöl ordern will oder muss, sollte also die Nachrichtenlage zeitnah verfolgen.

Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit.

Quelle: esyoil